Manfred Jelinski


Inhalt:
1. Kapitel: Die Deskriptive Phase - eine Revision
2. Kapitel: Stufe 4 - die Kurzeinführung
3. Kapitel: Die neue Ordnung - Stufe 4 in der Diskussion
4. Kapitel: Andere Stufe-4-Organisationen
5. Kapitel: ERV, die mediale Alternative
6. Kapitel: Ergänzung zur Bewegungsübung - Targelokalisierung
7. Kapitel: Das Problem mit der Größe - Irrgarten Matrix
8. Kapitel: Stufe 5 - das Grundwerkzeug
9. Kapitel: Was tun mit AULs - NLP und Stufe 5
10. Kapitel: Exkurs - was tun, wenn der Viewer davonfliegt?
11. Kapitel: Organisation und Zeitbeschränkungen
12. Kapitel: Erste Projekte - Anlage und Durchführung
13. Kapitel: Projektauswertung und Zusammenfassung
14. Kapitel: Repetitorium für den Monitor - neutrales Verhalten
15. Kapitel: Ein paar nette Vorschläge für Projekte
Glossar der beim Remote Viewing verwendeten Bgriffe


Zu diesem Buch

Sie halten nun den zweiten Teil eines Remote Viewing-Lehrbuches in Ihren Händen, eines Versuches, diese PSI-Technik in einem Druckwerk vorzustellen, obwohl viele Kenner der Materie früher und auch heute noch überzeugt waren und sind, das sei letztlich doch nicht möglich. Ich gehöre auch dazu.
Dennoch kann solch ein "unmöglich" nicht der letzte Schluß bleiben, es wäre, als würde man das Prinzip der Natur verraten, die nur dadurch, dass sie ALLES versucht, auch EINIGES möglich macht. Zum Beispiel das Leben auf diesem Planeten.
So habe ich den ersten Teil geschrieben und siehe, es fanden sich Leute, die sich mithilfe dieses Buches soweit in die Materie hineinarbeiten konnten, dass sie mit der Methode umgehen und Erfolge zu erzielen vermochten. Nun denn, versuchen wir es, weiter voran! Und die Arbeit an diesem Teil hat mir auch die Befriedigung gegeben, die Erkenntnisse der letzten Jahre weitergeben zu können und damit zu verhindern, dass diese Technik wieder in der Geheimhaltung; in den Verfügungsbereich Weniger oder mindestens in Unkenntnis versinkt.
Wie schon mehrfach angesprochen, gehen wir hier mit Menschen um, und schon deren Unterschiedlichkeit macht es schwierig, eine einheitliche Lernstrategie zu entwickeln. Hinzu kommt, dass jedes angepeilte Zielgebiet seine vielfältigen Eigenarten hat und jeder Sessionverlauf eigen, ungewöhnlich und mit überraschenden Wendungen versehen sein kann. Gut, das macht es ja so spannend, führt zu vielen Abenteuern.
Es führt aber auch dazu, dass man nur in begrenztem Umfang klare Handlungsanweisungen geben kann. Ich habe die Bereiche, die sich mit dem Ablaufplan des Protokolles bzw. der Protokolle beschäftigen, in der Form "erst machen Sie dies, dann jenes und dann kommt der nächste Schritt" dargestellt.
Alle weiteren Texte und Kapitel sind Darstellungen und Erörterungen von Schwierigkeiten und Möglichkeiten in einem Sessionablauf. Durch eigene Praxis werden Sie sicher die angeführten Beispiele ergänzen können, auf jeden Fall aber werden Sie im Laufe der Anwendungen Gefühl und Wissen im Umgang mit der Methode und mit Menschen entwickeln, das Sie auch nicht mehr so einfach weitergeben können, Sie aber immer sicherer macht. Praxis ist der beste Lehrmeister, wenn Sie die auch immer wieder angesprochene Vorsicht walten lassen.
Ich habe versucht, den zu behandelnden Stoff zu strukturieren und mit richtungsweisenden Überschriften zu versehen. Alles in diesem Universum ist aber miteinander verzahnt, wie im richtigen Leben. Und so ist man auch nie mit einem Kapitel fertig, selbst wenn man es zu Ende gelesen hat. Vielleicht gibt es ein Ergänzungsbuch, vielleicht werden gerade Sie es schreiben. Sicher aber ist, wenn Sie sich ernsthaft mit dieser Methode beschäftigen, werden Sie dieses Buch (er-)leben. Meine besten Wünsche für diesen Weg.

Vorwort zum zweiten Teil des Remote Viewing Lehrbuches

Wenn dieses Buch fertig auf dem Tisch liegt, ist seit der Fertigstellung des ersten Bandes viel Zeit vergangen. Für mich sind es fast zwei Jahre. Für die meisten Leser wird diese Feststellung unbedeutend erscheinen. Vielleicht haben sie den ersten Band gerade vor einem Monat gekauft und jetzt den zweiten Band entdeckt, oder aber sie haben nun gleich beide Bücher "im Paket" eingekauft.
Dennoch ist mir diese Feststellung wichtig. In diesen zwei Jahren hat sich nämlich in Sachen Remote Viewing fast unglaublich viel bewegt, jedenfalls vom Standpunkt des Jahres 1995 aus gesehen, als diese Technik der Informationsgewinnung zum ersten Mal in Deutschland vorgestellt wurde, nachdem sie gerade durch den "freedom-of-information-act" in den USA aus der Geheimhaltung "entkommen" war.
Viele verantwortungsbewusste Menschen begrüßen das mit Nachdruck, sie behaupten, diese Technik wäre für alle da, sie dürfe nicht als geheime Verschlusssache nur wenigen vorbehalten bleiben. Und richtig: Remote Viewing hat sich enorm verbreitet, eine ganze Szene hat sich gebildet, unzählige Internetpräsenzen zeugen von weitverbreiteter, intensiver Beschäftigung damit. Aber damit ist auch ein für diese Menschenwelt geradezu typischer Effekt aufgetreten: Fast jeder dieser öffentlich präsenten Remote Viewer bietet "seine" eigene Methode an. In Amerika kann man diese sogar rechtlich schützen lassen.
Ist damit Remote Viewing wieder in den Fängen einiger Weniger? War es doch vorher schon durch den zu zahlenden Preis eines persönlichen Trainings elitär genug.
Zum Glück: nein!
Remote Viewing bringt prinzipiell die Erkenntnis, dass jeder Mensch übersinnliche Fähigkeiten hat und sie auch nutzen kann. Die einzelnen hier verwendeten Techniken gibt es schon seit ewigen Zeiten. Das Geheimnis von Remote Viewing ist, warum diese Techniken funktionieren und wie man sie miteinander kombinieren muß, damit sie den optimalen Effekt geben.
Diese Umstände lassen sich nicht patentrechtlich schützen. Das wäre genau so, als könnte man sich den elektrischen Strom schützen lassen, nur, weil man seine Funktionsweise erklären kann. Aber man kann sich einzelne, spezielle Geräte schützen lassen. In dieser Form sind einige Remote Viewer auf der ganzen Welt auch vorgegangen, sie haben sich ihr ganz spezielles Design als "Trademark" eintragen lassen. Das macht aber gar nichts. Wenn Sie Remote Viewing wirklich begriffen haben, können Sie sich ihr eigenes Protokoll basteln.
Dieses übergreifende Verständnis dem Leser nahezubringen ist Ziel dieses Buches. Das sogenannte Ur-Protokoll des Coordinate Remote Viewing ist ohnehin Allgemeingut, wie wir uns erinnern: Es wurde an wissenschaftlichen Instituten mit Staatsgeldern entwickelt und aus der Geheimhaltung entlassen. "For all mankind" sozusagen, für jeden verfügbar. Über den Tellerrand der persönlichen Rangeleien ist aber auch von einem gewissen Unterhaltungswert, (ich würde sogar das Wort "putzig" gebrauchen) welche akrobatischen Details die einzelnen "Erfinder" angewandt haben, um "ihre" Methode vorzulegen.
Über diese "Kreativität" muß mindestens informiert werden, schon damit Sie sich nicht das Gleiche ausdenken. Aber wie gesagt, das Remote Viewing-Protokoll ist ein weites Feld. Zum Glück wird es wohl absehbar nie möglich sein, sich eine Form der aktuellen Wetterermittlung schützen zu lassen, in der es zentraler Bestandteil ist, die Hand aus dem Fenster zu halten.
Ein weiteres Thema, das ich in diesem Vorwort ansprechen möchte, ist das Selbststudium von Remote Viewing mittels dieses oder eines vielleicht später von jemand anderem erscheinenden Lehrbuches oder Fernlehrkurses. Ich bin Anhänger einer grundsätzlich ehrlichen Geschäftshaltung. Aus diesem Grund muß ich mit der Ansicht aufräumen, selbst und allein irgendwo in seinem Zimmer Remote Viewing zu lernen, wenn man nur die richtigen Unterlagen besitzt, sei ein Kinderspiel. Das ist es beileibe nicht! Fragen Sie diejenigen, die es versucht haben. Es ist die Härte. (Obwohl es geht, wohlgemerkt!)
"Es gibt nicht Unterschiedlicheres als Menschen," versuche ich diesen Umstand immer begreiflich zu machen. Ein Lehrbuch oder ein Fernkurs können nur die grundsätzlichen Kenntnisse vermitteln, die persönliche Vorgehensweise ist nur nach Kenntnis der eigenen Befindlichkeit des Interessierten zu beraten. Eine sofortige persönliche Interaktion mit einem Trainer schafft in sekundenschnelle Irrtümer aus der Welt, die sonst vielleicht zur Aufgabe des Projektes "Selbststudium" führen können. Frank Köstler hat darüber ein Buch geschrieben. In "Geheimnisse des Remote Viewing" erzählt er von seinem eigenen, dornenreichen Weg und gibt Tipps und Hilfen für diejenigen, die immer noch nicht abgeschreckt sind. Ansonsten ist sein Buch aber auch sehr unterhaltend und auf jeden Fall lesenswert. Ich bin ihm sehr dankbar für die Mühe, die er aufgewendet hat.
Wenn Sie also großes Interesse an Remote Viewing haben, versuchen Sie, sich ein persönliches Training zu leisten. Es spart viel Zeit, Frustration und letztlich auch Geld, obwohl ein Kurs "teuer" erscheinen mag. Es gibt ja zur Zeit schon einige Anbieter, auch solche, die ich nicht kenne. Achten Sie aber auf jeden Fall darauf, dass Ihnen nicht nur eine, spezielle, nicht allgemein erklärbare Methode angeboten wird. Ein übergreifender Bezug sollte angegeben, eine Einordnung aufgestellt werden. Schmalspurige Spezialmethoden hinterlassen die Absolventen in die Frustration. (Das ist meine Meinung, siehe oben.) Auch wenn Seminare angeboten werden, in denen zehn oder mehr Interessenten teilnehmen können, sollte man Zurückhaltung bewahren und sich nach genaueren Konditionen erkundigen. Billig allein ist kein Argument. Der optimale Umfang eines Trainings ist und bleibt drei Personen: zwei Viewer, ein Trainer. Kommen mehr Interessenten zusammen, benötigt man mehr Trainer. Oder Co-Trainer. Sonst kommen die Viewer zu kurz, und dafür ist weniger Geld oft doch zu viel.
Und noch eins: Sollten Sie Remote Viewing gelernt haben, werden Sie feststellen, dass es am meisten Spaß macht und auch die besten Ergebnisse bringt, wenn man es in einem nicht zu kleinen Kreis gleich Gesinnter betreibt. Ein viewendes (Ehe-)Paar ist schon sehr schön und heimelig, richtig gut ist aber erst eine Gruppe! Suchen Sie sich Anschluss! Sie müssen ja keinen Swinger-Club aufmachen. Aber erst in einer Gruppe lassen sich viele Projekte einigermaßen zeitlich überschaubar durchführen. Die soziale Interaktion in solchen Gruppen wurde von den Teilnehmern bisher durchweg als sehr anregend und positiv motivierend empfunden.
Anläßlich des dritten Treffens unabhängiger deutscher Remote Viewer haben die Anwesenden beschlossen, für alle, die es interessiert, ein Internetportal zu schaffen, in dem sich jeder beteiligen kann und das nur auf der Basis dieses allgemeinen freiwilligen Engagements funktionieren soll. Vielleicht schauen Sie mal nach, ob diese recht "anarchistische" Idee bis zu dem Moment, da Sie dieses Buch in die Hand bekommen, überlebt hat: www.remoteviewing.info. Ich hoffe doch sehr, obwohl hier Eigenverantwortlichkeit und Zivilcourage von jedem Beteiligten gefordert werden, was erwiesenermaßen sehr unbequem ist... für jeden.
Aber schon der Umstand, dass diese Seite überhaupt ins Leben gerufen wurde, zeigt, welche eingangs erwähnte Entwicklung auch in Deutschland stattgefunden hat. Remote Viewing hat viele begeisterte Anwender gefunden und ich bekomme täglich die aufregendsten Mails über spannende Erlebnisse, ein Umstand, den ich mir vor Jahren nicht vorstellen konnte. 1997 gab es ein TRV-Projekt: "der Durchbruch von Remote Viewing in Deutschland". Das Ergebnis war, dass eine schreckliche Wüste, furchtbare Erlebnisse und eine große Mauer vor uns liegen würden. Viele würden daran scheitern.
Jetzt, wo sich das Jahr 2002 dem Ende zuneigt, wird mir von vielen Seiten die Meinung zugetragen, dass diese Phase offenbar hinter uns liegt. Die allgemeine Akzeptanz von PSI-Fähigkeiten eines jeden Menschen und Methoden, diese zu entwickeln, hat sich stark ausgebreitet.
Es gibt inzwischen deutsche Autoren zu diesem Thema, und, noch besser: Sie haben nach meinem Überblick die international fundierteren Informationen. Aber das können Sie selbst nachprüfen. Denn die deutschen Remote Viewer bieten Ihnen auf den schon erwähnten Internetseiten eine Link-Liste, mittels derer Sie sich weltweit zum Thema einloggen können. Schade, dass es in anderen Ländern nicht so weltoffen zugeht.
Dieses Vorwort abschließend, kann ich Ihnen nur versichern, dass ich persönlich mich bemühen werde, die verschiedensten Stimmen aus dem Kreis der praktizierenden Remote Viewer dem deutschen Interessenten in Form von Druck- und Filmmaterial zugänglich zu machen. Außerdem hoffe ich natürlich auch, dass mein Versuch einer allgemeinen Einführung in die Techniken, die heute unter dem Oberbegriff Remote Viewing angesiedelt sind, ihnen nicht nur Information, Spaß und Unterhaltung, sondern auch Ansätze für eine grundsätzliche Neuorientierung in der Einschätzung der menschlichen Wahrnehmung bietet, und dass Sie diese Erkenntnisse nutzen und weiter entwickeln können.

Manfred Jelinski, Berlin, Dezember 2002

Ach, du liebe Matrix! Sind das schon wieder fünf Jahre? Inzwischen ist der vierte Teil dieses Lehrbuchs fertig geworden. Und so einige andere Bücher. Dabei hat sich eines ganz besonders herausgestellt: wer sich nicht bemüht, kriegt nichts. Solange aber jemand das Protokoll ordentlich abgearbeitet hatte, war er "on target". Sobald sie oder er anfing, Leistungsdruck zu empfinden, wurde es sehr, sehr problematisch. In diesem Sinne hat sich am Wahrheitsgehalt des Leitspruches nichts geändert.

Manfred Jelinski, Nordfriesland, Dezember 2007

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